Kunstwerke werden selten fürs Museum geschaffen. Sie haben eine Vorgeschichte, einen Weg vom Atelier oder der Werkstatt bis zu ihrem heutigen Platz in einer Ausstellung. Kunstwerke werden verkauft, versteigert, verschenkt, vererbt, verliehen – und bisweilen beschlagnahmt, enteignet, gestohlen oder geraubt. Im Rahmen des »Daphne«-Projekts untersuchen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden systematisch die Herkunft der Werke, die seit 1933 in ihre Museen gelangt sind. Die Geschichte der Objekte kann verknüpft sein mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, der Sowjetischen Besatzung nach Ende des Zweiten Weltkriegs oder dem DDR-Regime. Auch die Beschäftigung mit der eigenen Sammlungsgeschichte und Dresdner Kriegsverlusten ist Bestandteil der Forschungsarbeit.
Mein Name ist Carina Merseburger und ich bin in der Gemäldegalerie Alte Meister als Provenienzforscherin tätig. Mit einer Auswahl an Gemälden möchte ich Ihnen in diesem Rundgang Einblicke in unsere Arbeit geben.