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Dresden wurde im Zweiten Weltkrieg zu einem zentralen Ort des europaweiten NS-Kunstraubs. Im Juni 1939 ernannte Adolf Hitler den Dresdner Galeriedirektor Hans Posse zum Sonderbeauftragten. In dieser Funktion hatte Posse die Aufgabe, Kunstwerke für ein sogenanntes Führermuseum in Linz auszuwählen.

Während das Museum in Linz nie über die Architekturentwürfe hinausgelangte, trug Posse tausende Kunstwerke verschiedener Gattungen für den Sonderauftrag zusammen. Neben dem geplanten Museum in Linz sollten auch andere Museen von Kunstwerken profitieren, die teilweise geraubt, teilweise auf legalem Wege erworben wurden. In Dresden hatte der Sonderauftrag seinen Dienstsitz. Hier wurde ein Teil der Werke begutachtet, restauriert und fotografiert, bevor man sie an verschiedene Depots weiterleitete. Der Tod Posses im Dezember 1942 führte nicht zu einem Ende der Tätigkeiten in Dresden. Hermann Voss wurde ab März 1943 sowohl sein Nachfolger als Dresdner Galeriedirektor, als auch für den sogenannten Sonderauftrag Linz.

In den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befinden sich bis heute Kunstwerke, deren Geschichte eng mit dem sogenannten Sonderauftrag Linz verbunden ist. Neben einigen wenigen Gemälden handelt es sich vor allem um grafische Arbeiten, die nach 1945 in Dresden verblieben und die im Kupferstich-Kabinett aufbewahrt werden. Es ist die Aufgabe der Provenienzforschung, die Herkunft der Kunstwerke zu erforschen. Bei unrechtmäßigen Erwerbungen werden diese an die damaligen NS-Opfer oder deren Erb*innen restituiert, d.h. zurückgegeben. Wir Provenienzforscher*innen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden möchten Ihnen einige Objekte vorstellen, die über den sogenannten Sonderauftrag Linz nach Dresden kamen.

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